Am vergangenen Wochenende hat uns unser Chorleiter einen spannenden Einblick in die Grundzüge der Notenlehre gegeben. Und wir staunten: Musik besteht nicht nur aus Gefühl und Klang, sondern auch aus einer guten Portion Mathematik, Physik und italienischem Temperament!
Schon die ersten Minuten hatten es in sich: Ein halbes Kreuz hebt den Ton, ein B (es) senkt ihn – und warum zwischen E und F nur ein Halbton liegt, sei, so unser Chorleiter, schlicht ein „gottgegebenes Naturgesetz“.
Wir lernten, dass ein „halber hoch“ ein Kreuz (#) ist, ein „halber runter“ ein b (es), und dass „Cis“ und „Des“ im Grunde dieselbe Note sind – nur mit anderem Namen, je nachdem, ob man gerade in F-Dur oder Des-Dur unterwegs ist.
Natürlich blieb es nicht bei der Theorie: Wir sprachen über Taktarten, Rhythmus und darüber, warum unser Chor auf die 2 und 4 klatscht – „Das gibt Groove!“, erklärte der Meister. Wer lieber auf 1 und 3 betont, landet schnell im Bereich der Volksmusik oder des Schlagers – auch schön, aber eben nicht ganz so swingend.
Natürlich kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. In der Pause genossen wir ein köstliches Frühstück, zu dem jeder etwas beigesteuert hatte. Zwischen frisch gebackenem Kuchen, duftendem Kaffee und herzhaftem Aufstrich wurde schnell klar: Mit vollem Magen singt (und denkt) es sich gleich besser.
Nach der Stärkung wagten wir uns an italienische Fachbegriffe, die fast klingen wie Opernfiguren:
Crescendo (lauter werden), Diminuendo (leiser werden). Besonders beliebt war die Fermate – das Zeichen dafür, dass man einfach so lange hält, bis der Chorleiter abwinkt. Eine Anweisung, die bei uns prompt mit herzlichem Gelächter kommentiert wurde.
Und dann gab’s noch die Intervalle: Prime, Sekunde, Terz, Quinte, Oktave – klang für manche eher nach einer Skala beim Zahnarzt, ist aber die Grundlage jeder Melodie.
Wir lernten, dass ein Lied meist dort endet, wo es begonnen hat – nämlich auf dem Akkord der Grundtonart. Alles andere, so erklärte man uns, klingt „als hätte jemand den letzten Satz vergessen“. Und plötzlich verstanden wir, warum so mancher Chorabschluss schon mal etwas „offen“ klang…
Zum Schluss sangen wir das Spiritual „Joshua fit the Battle of Jericho“ – jede Achtel als Triole. Klingt kompliziert, macht aber richtig Spaß. Und wer bei der Coda noch wusste, wo’s langgeht, war eindeutig ein musikalisches Naturtalent!
Fazit: Wir wissen jetzt, warum Musik manchmal Mathematik mit Seele ist – und der Erkenntnis, dass Musik zwar aus Noten, Takten und Frequenzen besteht, aber erst durch Menschen wirklich klingt.
(M. Bender, KI-unterstützt)
