Sa. Dez 7th, 2024

Chorwochenende in Bad Kreuznach

Einmal im Jahr machen wir einen Wochenendausflug, mal weiter weg, mal näher dran. Dafür ist unser Vergnügungs-Ausschuss zuständig, also Angelika und Heike. Dieses Jahr ging es nach Bad Kreuznach, ins schöne Nahe-Tal.

Wie immer waren wir in der Jugendherberge untergebracht. Im dortigen Bistro fand dann am Freitag ein Fußball-Abend statt, das erste Spiel unserer Mannschaft bei der EM. Super war das Spiel und super auch die Jugendherbergs-Preise für leckere Cocktails. Die Stimmung wurde durch Uschis „Deutschland-Kuchen“ in der Halbzeit noch besser!

Am nächsten Morgen ging es ins Puppentheater-Museum. Ehrlich gesagt, dachte ich zunächst, naja, gucken wir halt ein paar nette Marionetten an. Aber dann hat eine quicklebendige Französin uns durch die Ausstellung geführt und so viele interessante Sachen erzählt! Zum Beispiel, dass das Puppenspiel überall auf der Welt zur Unterhaltung dient, außer in Indonesien. Dort sind die „Puppen“, die früher Figuren aus Tierhäuten auf Stäbe gespannt waren, diejenigen, die Kontakt zu den Ahnen herstellten. Wenn man also den Schutz der Ahnen erbeten will, z. B. bei der Hochzeit, der Geburt eines Kindes, beim Neubau eines Hauses usw., dann bestellt man ein Puppentheater.  Auch der Ausflug in unsere Kindheit, die Augsburger Puppenkiste, die „Schwäbische strickende Oma“, das war toll!

Am Abend wurden wir von dem preußischen Schutzmann Wiechert aus dem 19. Jahrhundert durch die Stadt geführt. Kreuznach ist schon sehr alt, schon die Kelten und die Römer fanden es hier ziemlich schön und ließen sich nieder. Interessant war, dass die sog. „Neustadt“ der alte Stadtkern ist und die „Altstadt“ ist der Geschäftsteil des Zentrums mit deutlich neueren Gebäuden! Und natürlich haben wir die berühmten Brückenhäuser angestaunt, die zum Steuern sparen auf dieser kleinen Fläche gebaut wurden. Ach ja, Klein-Venedig gibt es auch noch. Also Kreuznach ist eine Reise wert!

Nach einem sehr vergnüglichen Abend in einem traditionsreichen Kreuznacher Gasthaus hatten wir am nächsten Tag noch einen weiteren Programmpunkt: wir besichtigten ein mittelalterliches Zinnoberbergwerk, den Schmittenstollen. Das einzige Quecksilber-Bergwerk, das in Westeuropa als Besucherbergwerk ausgebaut wurde. Wir hatten einen super Führer, der ehrenamtlich mit voller Begeisterung das Bergwerk weiter ausbaut. Hut ab vor diesen wenigen Abenteurern, die z. B. sich von Freitag abend bis Sonntag nachmittag von der Außenwelt abmelden und in der 20. Sohle Eimer für Eimer Schutt abtragen! Das Erlebnis unter Tage lässt den Besucher erahnen, unter welchen Bedingungen Generationen von Bergleuten über Jahrhunderte dem Lemberg das Erz abgerungen haben.

Danach fuhren wir auf Empfehlung des Schutzmannes Wiechert noch nach Meisenheim, ein sehr sehr schönes kleines mittelalterliches Städtchen in der Nähe. In kleinen Grüppchen probierten wir aus, welche kulinarischen Spezialitäten Meisenheim zu bieten hatte.

Und dann war der Ausflug schon wieder vorbei! Zweieinhalb Tage ein Miteinander, Zeit sich besser kennenzulernen, Spaß haben mit Wein und Gesang, ein Neu-Entdecken eines schönen Fleckchens Deutschland. Vielen Dank für die Organisation, liebe Angelika und Heike!!

MK

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