Nach der langen Zeit der Corona Zwangspause freuten sich die Sänger und Sängerinnen von SoundHouse riesig, endlich wieder gemeinsam mit befreundeten Chören vor Publikum auftreten zu dürfen. Obwohl der Vorverkauf der Karten vom Publikum nur zögerlich angenommen wurde, durften wir schließlich vor fast bis auf den letzten Platz gefüllten Reihen singen.
Aufgeregt und voller Vorfreude startete SoundHouse nach der Begrüßung durch Andreas Kramer, den zweiten Vorstand und dem erprobte Moderatorenteam Christine Münkel und Christian Niemann zum Auftakt des Konzertes.
Mit „He lives in you“ aus König der Löwen und dem beschwingten „Hail Holy Queen“ aus Sister Act von einer fein abgestimmten Choreografie begleitet, hatte SoundHouse und Band von Anfang an das Publikum auf seiner Seite. Die Balladen „You raise me up“ und „You’ve got a friend“ mit solistischen Einlagen von Uschi Köhler rundeten den ersten Teil des Gastgeberauftritts ab.
So war es für das A-capella-Vokalensemble „Chor Royal“ aus Mosbach ein leichtes, mit „Have a nice day“ und „Build me up buttercup“ an die Stimmung anzuknüpfen und die Zuhörer mit den stimmlichen Rhythmusinstrumenten der Bässe, Tenöre, Soprane und Altstimmen zu begeistern. Mit perfekt intoniertem „Dancing Queen“ von Abba kam man dann auch gerne den Rufen des Publikums nach einer Zugabe nach. Mit „Engel“ von Rammstein verabschiedete sich der Chor Royal und hinterließ die Festhalle mit Gänsehautfeeling in einer mystisch-erwartungsvollen Stimmung.
In diese durfte sogleich im fliegenden Wechsel „Tonspur Epfenbach“ eintauchen, die mit dem Song von Max Giesinger und Lotte „Auf das, was da noch kommt“ begannen. Dieses Lied hatte der Chor 2019 einstudiert, ohne zu ahnen was da noch kommen würde. Die Tatsache, dass Corona das Singen kurze Zeit später zum gefährlichsten Hobby machen würde und es lange Zeit für Chöre so gar nicht mehr möglich sein würde. Doch wie Max Giesinger schrieb „..jedes Stolpern, jedes Scheitern führt uns einen Schritt weiter zu uns“ – und alle Chöre haben wieder in alter Stärke zusammengefunden und erfahren mehr Zusammenhalt denn je. Es folgten mit „Thinking out loud“ von Ed Sheeran, „21 Guns“ von Greenday und „Bohemian Rapsody“ von Queen mit Bandbegleitung weitere Stücke arrangiert vom Chorleiter Friedemann Buhl. Als Höhepunkt verabschiedete sich der Chor mit der Zugabe „What ever you want“ von Status Quo mit brillantem Gitarrensolo in die Pause.
Hier konnten sich das Publikum sowie die Sänger und Sängerinnen bei einem Getränk und von den Soundhouslern liebevoll zubereiteten Brötchen und Snacks in lockerer Atmosphäre unterhalten. Schön war es hier einmal mehr die Stimmung des Publikums und auch den Zuspruch und die Anerkennung der Chöre untereinander wahrzunehmen und so gestärkt in den zweiten Teil zu starten.
Nach der Pause begannen die „Weibrations“ aus Karlsruhe, die als immer wieder gerne geladene Gäste, SoundHouse schon zum dritten Mal unterstützten. Auch dieser Frauenchor hatte in der Virus-Zwangspause mit den Unwägbarkeiten von Chorproben über Zoom zu kämpfen, wovon gleich der erste Beitrag von Abba in der Melodie von „SOS“ erzählte. Doch wie die Chorleiterin Eva Hilfinger anmerkte, wollten die Weibrations mit „Wohlfühlmomenten anstecken“ – und das ist ihnen wie gewohnt routiniert gelungen. Mit der Ballade „I wish you love“ zeigten sie ebenso wie mit Max Raabes „Für Frauen ist das kein Problem“, dass es für diesen Frauenchor kein Problem ist, das Publikum der Festhalle nach der Pause wieder voll in ihren Bann zu ziehen. Mit „Fix you“ von Coldplay in zarter fast sakraler Weise gesungen, zeigten sich die Weibrations von ihrer weichen und verletzlichen Seite, wie es nur Frauen können, die sich nicht davor fürchten auch diese Facette ihres Wesens aufzuzeigen. Zum gelungenen Abschluss wollte man mit dem letzten Lied „Zieh zu mir Baby“ noch einen kleinen humoristischen Einblick in das lesbische Leben bieten, in dem sich jeder einzelne Anwesende wiederfinden konnte, was vom Publikum mit tosendem Applaus honoriert wurde.
Mit so dankbarem und angeheizten Zuhörern war es für den Gastgeberchor SoundHouse ein Leichtes mit „A Million dreams“ aus The greatest Showman, in dem Christian Niemann, sowie Uschi Köhler (auch vorher schon zu hören) solistisch brillieren durften, das Publikum zum Träumen zu bringen. Mit „Evry breath you take“ von The Police zeigte sich der Chor in rhythmischem Wechselgesang hingebungsvoll auch von seiner weichen Seite und konnte auf den Abschluss des Abends vorbereiten. Mit „Don’t stop me now“ von Queen, das mit dem Solo von Carissa Adrians glasklarer Stimme eingeleitet wurde, gelang es SoundHouse die Festhalle zum Toben zu bringen. Und das, ohne dass eine splitterfasernackte „Lady Godiva“ über die Bühne ritt – einfach nur durch Rhythmus, Gesang, den Beats der Band (Thomas Metzger – Kajon und an der Gitarre Martin Achtelik) und pure Lebensfreude, die jeden in der Halle erfasste. So war es für alle Mitwirkenden einfach nur eine schiere Freude, sich zum letzten Lied des Abends, dem gemeinsam gesungenen „Clap your hands“ auf der Bühne zusammenzufinden. Auch dem bis dahin sehr zurückhaltenden Chorleiter Thomas Hambrecht war die Freude anzumerken, die er empfand, als er vier Chöre zugleich am Klavier begleiten und dirigieren durfte. Einfach für alle ein wirklich himmlischer Moment, der auch in tosendem Beifall von vielen Menschen mit glücklichen Gesichtern einen absolut gelungenen Abend bei SoundHouse & Friends beendete. So beseelt und von Endorphinen überflutet konnten die Mitwirkenden und Freunde nach kurzem Aufräumen in die Aftershowparty starten. Eine Nacht, die allen Mitwirkenden und Besuchern noch lange ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird und voller Vorfreude auf das nächste SoundHouse-Projekt warten lässt.
Eva Hambrecht