Keine Probe, kein Zusammensein, kein Gesang – vielen Chorsängerinnen und -sängern fehlt das gemeinsame Musizieren, die Begegnung, der Austausch. Einige Chöre proben mit Abstand auf Parkdecks, in Fußballstadien oder auf Schulhöfen. Jeder probt für sich- so weit er oder sie es eben hinkriegt.
Es ist so viel geschrieben worden über die „Gefahr des (Gruppen-)Singens“. Es gibt mehrerewissenschaftliche Studien, die die Ausbreitung der Aerosole untersucht haben. In geschlossenen Räumen benötigt es mindestens 2 m nach vorne und 1,5 m zur Seite – und dabei möglichst einenkontinuierlichen Luftaustausch, oder mindestens ein Stoßlüften alle zehn Minuten. Im Freiendagegen findet dabei eine so rasche Verdünnung der Aerosole statt, dass bei einem Mindestabstand von 1,5 m die Infektionsgefahr sehr gering ist. Und das machen wir uns jetzt zunutze!!Wir haben jetzt – endlich! – eine Lösung für uns SoundHouse gefunden!Wir proben wieder !! Ab sofort im Freien!!
Da wir ja nun das AGV-Sängerheim nutzen dürfen (wie berichtet), besteht nun auch die Möglichkeit, im Freien zu proben, ohne dass es jemanden stört. Wobei, vielleicht stören wir unsere„Nachbarn“ schon – denn die Hühner vom Kleintierzüchterverein versuchen uns lautstark zuübertönen. Aber wahrscheinlich gefällt ihnen unser Gesang einfach nur! Es finden nun abwechselnd die Männer- und die Frauenproben statt, zu unserer gewohnten Zeit,Donnerstags, 20 Uhr.
Das Singen ist dadurch schon schwieriger geworden, man hört allenfalls seinen Nachbarn! Vom Chorklang und Akustik sind wir natürlich weit entfernt! Und dennoch: allein dass man mal wieder zusammen kommt, mal hört, wie weit die anderen beim Alleine-Proben gekommen sind, motiviert,auch unter der Woche sich an die Lieder zu wagen. Unser Chorleiter Thomas hat uns ja alle Lieder für jede Stimme eingesungen und wir proben jeder für sich. Der eine eben mehr, der andere eben weniger. Und die gemeinsamen Singstunden sind einfach nötig, damit eben alle mitkommen und mitgenommen werden. Das ist die Seele des Chors! So soll es sein. Und wir sind alle heilfroh, dass wir eine solche Lösung gefunden haben. Zumindest solange Sommer ist, können wir bei gutem Wetter in Kleingruppen proben. Und das ist ja allen klar in diesen Corona-Zeiten: länger als ein paar Wochen kann man ohnehin nicht voraus planen. Also nutzen wir diesen herrlichen Sommer, die Gelegenheiten, die dieser uns bietet, und harren der Dinge, die da kommen werden.